Freitag, 2. September 2011
HEILBRONNER STIMME

Seerosenblätter und Reiseimpressionen

NECKARSULM „Tausend Schritte Kunst" zieren Schaufenster der Innenstadt

1000 Schritte Kunst

Das Ganzhornfest ist der Aufhänger, die Aktion mit mehr als zehn Auflagen mittlerweile zur belieben Tradition geworden: „Tausend Schritte Kunst" führen bis zum 17. September entlang der Schaufenster der Innenstadt und versetzen den Auslagen der Kauf-leute das künstlerische I-Tüpfchen.
Passende Auslage Wie aus der Natur gepflückt sehen die Seerosen aus, die Karin Friedrich in lasierender Technik in Acryl geschaffen hat. Die schimmernden weißlich-grünen Blätter machen das tiefblaue Wasser darunter förmlich spürbar, das sich in unendliche Tiefen zu erstrecken scheint. Passend dazu die Schaufensterauslage: in der Rats-Apotheke ist das Bild, das gemeinsam mit einer künstlerisch gestalteten, vom Sommerwind durchhauchten Blumenwiese zu sehen ist, zu Themen rund um die Gesundheit und das Wohlbefinden arrangiert.

Als „Win-Win-Situation" bezeichnet Thomas Diemer als Vorsitzender des Gewerbevereins die auf 16 unterschiedliche Geschäfte verteilten Kunstwerke von 15 Hobbykünstlern. „Etwas Ungewöhnliches im Schaufenster zu haben, erweckt immer die Neugier der Kunden", benennt er den Vorteil, den Werbefachleute als „Eye-Catcher" zu schätzen wissen. Und auch für die Kunstschaffenden ist die Zusammenarbeit gewinnbringend: Bietet die Kunst verteilt auf 1000 Schritte doch die Möglichkeit, die Werke vor einem großen Publikum im Rahmen des Ganzhornfestes auszustellen.

„Etwas Ungewöhnliches im Schaufenster zu haben, erweckt immeydie Neugier derKunden."
Thomas Diemer


„Es ist auch immer wieder eine Herausforderung, Kunst und Warenangebot harmonisch zu kombinieren", sagt Diemer. Doch er hält die Symbiose für geglückt: etwa die südlichen Impressionen im Tui Reisecenter, die Eberhard Oesterle geschaffen hat: italienische Landschaften in Pastellkreide oder eine in Mischtechnik geschaffene schroffe Felsenlandschaft mit schneeweißem Dorf'auf dem Rücken, die sofort an Griechenland denken lässt.

Abwechslung Südlichstes Objekt auf der Flaniermeile sind die durch leuchtendes Grün bestechenden Bambusstangen, die Silke Ortwein im Schaufenster der Pfundt Raumausstattung zeigt. Aber es gibt auch Ginkgo-Blätter von Regina Trage in der Teecultur, filigrane Tonschalen von Susanne Schädel vor Mode von La Casa oder im Reformhaus Giannoni, eine von Elf, Steinmetz gefertigte liegende Sonnenanbeterin in Steingusstechnik bei Foto Hacker und auf Leinwand festgehaltene Musiker nach dem Vorbild der städtischen Musikschule von Gerhard Brunnemer im Schaufenster von Trend Optik Dietz.
Bewusst hat Bildhauer Erwin Harst seine drei geschwungenen Kunstwerke in Kirschbaum und Mahagoni, die bei Hespelt Uhren zu sehen sind, nicht mit einem Namen versehen. Das Holz, das für die Bearbeitung sehr gut abgelagert sein muss, strahlt Wärme aus. „Ich überlasse es dem Betrachter, sich selbst dazu eine Vorstellung zu machen."
Oft nicht weniger reizvoll ist der künstlerische Kontrast, der für Aufmerksamkeit sorgen soll. Etwa, wenn Rainer Wendel Skulpturen und farbenstrahlende Bilder zu Haushaltsgeräten bei Eisen Heck präsentiert. Oder im Modehaus Diemer, wo gleich fünf Mitglieder der Kunstfreunde zum Zug kommen und Wendel kleine Holzfiguren an weißen Stäben zu neuen Kleidungskreationen emporklettern lässt.

Von Ute Plückthun

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